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Chaga – die starke „Perle des Nordens“
20. April 2021
Dr. Dorothee Bös et al.
Hoch im Norden, wo die Winter eisig sind, fühlt sich der Chaga Heilpilz wohl. Aufgrund seiner Widerstandskraft gegen Kälte und seiner Symbiose mit der heilkräftigen Birke ist er reich an wertvollen Stoffen, die auch der menschlichen Gesundheit nutzen. Traditionell wird er seit Jahrhunderten zur Behandlung von Magen-Darm-Problemen und sogar Krebsleiden verwendet.
Woher kommt der Chaga?
Alten russischen Berichten zufolge erkrankte um das Jahr 1100 herum ein ukrainischer Großfürst schwer an Lippenkrebs. Sein Arzt verschrieb ihm eine Kur mit dem Chaga Heilpilz. Allein durch dieses alternativmedizinische Mittel soll der Krebs damals gänzlich verschwunden sein.
Dieser Bericht deckt sich mit den Erfahrungen von Ärzten in manchen Regionen Finnlands und Russlands: In Lappland und Sibirien trinken die Einheimischen gerne täglich einen Tee aus dem Vitalpilz. Dabei scheint es mehr als nur Zufall zu sein, dass Krebserkrankungen in diesen Regionen ziemlich selten sind. So kommt es, dass der Chaga schon seit Jahrhunderten einen Ruf als immunstärkender Vitalpilz hat und seit 1858 auf der offiziellen russischen Arzneimittelliste steht. In den 1930ern nahmen Wissenschaftler schließlich intensive Forschungen zu den genauen Wirkstoffen im Chaga auf. Deren Erkenntnisse in Bezug auf Tumoren und andere Erkrankungen werden wir Ihnen gleich ausführlich darstellen.
Erfahren Sie hier in diesem Video mehr über den Vitalpilz Chaga und seine positiven Eigenschaften auf Ihre Gesundheit
Der Chaga-Heilpilz in der Volksmedizin
Taxonomisch betrachtet gehört der Chaga zur Gattung der Schillerporlinge. Der Name des Vitalpilzes wird auf Deutsch „Tschaga“ ausgesprochen. Manchmal findet man ihn in der Literatur auch direkt unter diesem lautsprachlichen Begriff. In Russland, wo er ein wichtiger Vitalpilz bei der Behandlung von Krebsleiden ist, wird er „Czaga“ geschrieben. Seine Bezeichnung auf Latein lautet „Inonotus obliquus“. In der Literatur wie auch unter Mykologen werden Sie außerdem auf die Namen „Schiefer Schillerporling“, „Birkenpilz“ und manchmal gar „Perle des Nordens“ stoßen.
Hier klingt bereits an, dass der Chaga Heilpilz bevorzugt in nördlichen Gefilden sowie an Birken wächst. In der Volksheilkunde ist er übrigens auch bekannt als Stärkungsmittel, das bei Magen-Darm- sowie Lungen-Erkrankungen eingesetzt wird. Zudem kann er übermäßige Hungergefühle senken und hat sich bei diversen Hautleiden bewährt.
Im Gegensatz zu vielen anderen Heilpilzen wird vom Chaga nicht der Fruchtkörper an sich für naturheilkundliche Zwecke verwendet, sondern der außen an der Birke sichtbare Nebenfruchtkörper, auch Dauerform oder „Sklerotium“ genannt. Das Myzel enthält ebenfalls viele wertvolle Stoffe, die die menschliche Gesundheit fördern und sogar Tumoren zurückdrängen können. Zusammen mit dem eigentlichen Fruchtkörper kann es inzwischen sehr gut gezüchtet werden. Nur die Sklerotien lassen sich bislang nicht unter künstlichen Bedingungen heranziehen. Darum stammen diese ausschließlich aus Wildsammlungen. Mykotherapeuten verabreichen gerne eine Mischung aus den wilden Nebenfruchtkörpern und dem gezüchteten Myzel.
Achten Sie bei der Wahl eines Chaga-Präparats unbedingt immer auf dessen Herkunft! Pilze haben nämlich das Potenzial, Umweltgifte und sogar Radioaktivität zu speichern. Daher sollten Sie sicher sein, dass Ihr Chaga aus unberührter Natur wie beispielsweise dem Norden Finnlands, Norwegen oder Kanada bzw. aus einer Bio-Zucht stammt. Das Myzel sollte zudem nach Richtlinien biologischer Landwirtschaft gezüchtet werden. Nur dann ist es frei von gesundheitsschädlichen Substanzen.
Schiefer Schillerporling – ein wahrer Gesundbrunnen
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Weitere wertvolle Stoffe
Als Vitalpilz weist der Schiefe Schillerporling noch diverse andere Substanzen auf, die die Gesundheit von Mensch und Tier fördern und erhalten können. Eine Gruppe dieser Stoffe, die in letzter Zeit zunehmend das Interesse der Forscher geweckt hat, sind die Polysaccharide. Diese langkettigen Kohlenhydrate wirken nicht nur positiv auf unsere Darmflora, sie sind außerdem in der Lage, Entzündungen und oxidativen Stress zu lindern. Eine besonders bekannte Polysaccharid-Verbindung ist das Beta-Glukan. Es ist auch im Chaga enthalten und erklärt zahlreiche seiner medizinischen Eigenschaften wie z.B. immunmodulatorische Effekte.
Darüber hinaus bringt der Vitalpilz antioxidative Enzyme wie zum Beispiel Superoxiddismutase mit, zudem regeneriert er in kürzester Zeit die Glutathion- und Superoxiddismutase-Spiegel im Körper – ein wichtiger Mechanismus gegen Demenz und andere Erkrankungen mit oxidativem Stress. Zudem hat der Chaga ausgezeichnete ORAC-Werte. Seine Triterpene bilden zudem eine wichtige Stütze für das menschliche Immunsystem, während seine Flavonoide eine weitere Säule in der Therapie von Tumoren darstellen. Außerdem werden den Flavonoiden als Sekundärmetaboliten ebenfalls antioxidative Eigenschaften zugeschrieben. Neben dem bereits erwähnten Inotodiol kommen im Chaga noch weitere medizinisch wirksame Sterole wie das Lanosterol und das Ergosterol vor.
Mikro- und Makronährstoffe
Traditionelle und moderne Anwendungsgebiete des Chaga
Stütze für das Immunsystem
Fokus: Toxoplasmose
Naturheilmittel gegen Krebs
In Russland, Polen und den baltischen Staaten ist der Schiefe Schillerporling ein weitgehend anerkanntes Mittel gegen Krebs. In Russland wird er schon seit über 150 Jahren auf der offiziellen Arzneimittelliste geführt. Heute verschreiben ihn russische Ärzte meist dann, wenn die Schulmedizin gegen den Krebs nicht ankommt. Seine tumorhemmende Wirkung konkret nachweisen konnte erstmals ein polnischer Arzt und Professor in 1954. Seitdem beschäftigen sich Mediziner weltweit mit dem Vitalpilz und seinem antitumoralen Potenzial.
Präventiver Einsatz
Krebstherapie
Stoffwechsel und Entzündungen
Entzündungen gehen häufig mit Infektionen und vielen anderen Erkrankungen einher. Auch eine schlechte Ernährung und daraus resultierende ungünstige Stoffwechselprozesse können ursächlich für Entzündungen im Körper sein. So weisen zum Beispiel Diabetiker im Schnitt relativ hohe Entzündungswerte auf. Für sie hat der Chaga eine günstige Kombination an Wirkungsweisen parat: entzündungshemmend, Blutzucker-, Harnsäure- und Blutdruck-senkend. Wie weitreichend der Einfluss des Heilpilzes auf den Stoffwechsel ist, zeigt außerdem eine Studie an Mäusen, die mit fettreicher Nahrung gefüttert wurden. Die Mäuse, die zusätzlich zur nahrhaften Diät den Chaga verabreicht bekamen, nahmen kaum an Gewicht zu und litten dementsprechend auch nicht unter den Folgeerkrankungen, die ihre Artgenossen ohne Vitalpilz aufwiesen.
Ursachen und Folgen von chronischen Entzündungen können beispielsweise Arteriosklerose, Autoimmunerkrankungen und diverse Beschwerden im Rahmen eines metabolischen Syndroms sein. Vor all diesen Konsequenzen bietet der Schiefe Schillerporling einen gewissen Schutz. Vor allem seine Polysaccharide unterstützen das Immunsystem dabei, Entzündungen einzudämmen. In der Praxis werden aus diesem Grund immer wieder positive Effekte des Vitalpilzes unter anderem auf chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Multiple Sklerose und Morbus Bechterew beobachtet.
An dieser Stelle ist ein weiterer Verweis auf den Wirtsbaum des Schiefen Schillerporlings angebracht: Insbesondere der weiße Teil der Birkenrinde verschafft nämlich Linderung bei diversen entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma, Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse) und Endometritis (Entzündung der Gebärmutter). Es ist daher kaum verwunderlich, dass der Schiefe Schillerporling in der Vergangenheit bei genau denselben Leiden seinen therapeutischen Nutzen unter Beweis gestellt hat.
Magen-Darm-Trakt stärken
Schiefer Schillerporling für eine gesunde Haut
- Psoriasis (Schuppenflechte)
- Neurodermitis
- allergischen Hautreaktionen
- Akne
- Altersflecken
- trocken-schuppiger Haut
Einsatz bei Allergien
Brandaktuell sind die Forschungsergebnisse zur Anwendung von Chaga bei allergischen Reaktionen. Was die traditionelle Medizin schon lange weiß, konnte nun wissenschaftlich erklärt werden: Das Inotodiol aus dem Schiefen Schillerporling unterdrückt die Funktion der Mastzellen im Zusammenhang mit Allergien. Eigentlich schütten die Mastzellen beim Kontakt mit einem Allergen Histamin aus, welches wiederum verschiedene allergische Reaktionen in Gang bringt. Indem der Chaga die Freisetzung des Histamins behindert, verringert er automatisch die Allergiesymptome.
In einer Studie wurde Mäusen mit einer Lebensmittelallergie isoliertes Inotodiol verabreicht. Die Forscher konnten einen klaren Rückgang der allergischen Symptome wie auch der damit zusammenhängenden Entzündungen beobachten. Daraus leiteten sie ab, dass die Mastzellen deutlich weniger Histamin ausgeschüttet haben müssen. Einer Vergleichsgruppe von Mäusen wurde ein Extrakt aus der ganzen Chaga-Nebenfrucht gegeben, worauf diese ähnlich geringe allergische Reaktionen wie die Inotodiol-Gruppe aufwies. Allerdings stellten die Wissenschaftler fest, dass die Wirkungen hier vielschichtiger und nicht nur auf das Inotodiol zurückzuführen waren. Es ist also immer lohnenswert, auf Naturheilmittel aus ganzen Pflanzen bzw. Vitalpilzen zurückzugreifen, da es viele Zusammenhänge, Synergien der Komponenten und Wirkungsweisen gibt, die wir (noch) nicht verstehen.
Weitere traditionelle Anwendungsgebiete des Chagas
- Bronchitis und Asthma
- Tuberkulose
- Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme
- Parodontose
- Hämorrhoiden
- Parasiten
- Leber- und Herzproblemen
Tipps und Informationen rund um den Vitalpilz Chaga
Wie wächst der Chaga?
Wie nehme ich den Chaga Heilpilz ein?
Wir haben bereits angesprochen, dass Sie bei der Wahl eines Chaga-Präparats genauestens auf dessen Herkunft und damit Qualität achten sollten. Ein schonendes Herstellungsverfahren bei Temperaturen unter 40° Celsius ist außerdem wichtig, um alle wertvollen Enzyme in ihrer vollen Aktivität zu erhalten. Während der Tee als die traditionelle Darreichungsform des Chaga gilt, wird heutzutage aus dem oben genannten Grund das Pilzpulver als ideales Naturheilmittel präferiert. Obwohl der Chaga nierenschützende Eigenschaften aufweist, sollten Menschen mit Neigung zu Oxalatsteinen allerdings weder Chaga-Tee noch -Pulver hoch dosiert einnehmen und sich immer zunächst beraten lassen.
Am einfachsten zu dosieren ist Pulver in Kapseln. Hier können Sie sich zudem der Haltbarkeit recht sicher sein. Wie viele Kapseln Sie in Ihrem individuellen Fall einnehmen sollten, hängt von Ihrer Erkrankung, Ihrer körperlichen Konstitution und anderen Lebensumständen ab. Eine pauschale Aussage ist hier also unmöglich zu treffen. Konsultieren Sie daher gerne unsere Experten und lassen sich ausführlich beraten. In vielen Fällen bietet sich auch eine Kombination mit anderen Heilpilzen oder Maßnahmen an. Hierzu stellen wir Ihnen gerne umfassende Informationen zur Verfügung.
Bei Pilzpulver gibt es viele Anbieter
Sie finden vertrauenswürdige Anbieter mit kontrolliert biologischem Anbau in Deutschland, aber leider auch weniger zu empfehlende Importeure von Billigware. Lesen Sie, was beim Kauf wichtig ist.
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Wissenschaftliche Studien / Quellen
- http://www.dl.begellhouse.com/journals/708ae68d64b17c52,31e1791e300b7e1e,3286d9910025fd97.html, Anticancer Effects of Fraction Isolated from Fruiting Bodies of Chaga Medicinal Mushroom, Inonotus obliquus (Pers.:Fr.) Pilát (Aphyllophoromycetideae): In Vitro Studies
- https://link.springer.com/article/10.3839/jksabc.2011.016, In Vitro Investigation on Antioxidative Effect of Inonotus obliquusExtracts against Oxidative Stress on PC12 Cells
- Progress on Understanding the Anticancer Mechanisms of Medicinal Mushroom: Inonotus Obliquus
- http://www.koreascience.or.kr/article/JAKO201321365237667.page
- Melanins of Inonotus Obliquus: Bifidogenic and Antioxidant Properties, MA Burmasova, AA Utebaeva, EV Sysoeva… – Biomolecules, 2019
- http://www.koreascience.or.kr/article/JAKO201321365237667.page, Progress on Understanding the Anticancer Mechanisms of Medicinal Mushroom: Inonotus Obliquus
- Inonotus obliquus polysaccharide protects against adverse pregnancy caused by Toxoplasma gondii infection through regulating Th17/Treg balance via TLR4/NF-κB pathway
- https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0141813019370345